Handball WM 2021 Frauen Kommentar – IHF Handball Weltmeisterschaft:
Handball WM 2021 Frauen – Deutschland DHB: Dialog mit meinem Enkel (12) über die deutsche Frauen-Nationalmannschaft bei der IHF Handball Weltmeisterschaft in Spanien.
Du schon wieder, lieber Enkel. Letztmalig am 14. August 2021 und da zum deutschen Männer-Handball. Was ist los mit Dir? Keine Schule?
Grüße Großvater. Sei doch froh, dass ich mich schon wieder melde und Dir einen schönen dritten Advent wünschen möchte.
Da freue ich mich auch. Aber das ist doch nicht der wahre Grund, lieber Enkel?
Natürlich nicht! Ich habe mit meinen Freunden in unserer regionalen Zeitung einen kleinen Artikel (5 Sätze) über unsere Frauen-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft gelesen und war völlig überrascht, dass es bei uns noch den Frauen-Handball gibt. Zumindest in der Zeitung nach vielen Sportseiten über Fußball.
Okay, Enkel, ich habe verstanden. Dann lass uns Deine Gedanken mal „sortieren“ und ich versuche wieder, Deine Fragen zu beantworten.
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Die 25. IHF Women’s World Championship, die erste Handball Frauen Weltmeisterschaft mit 32 Teams, wird vom 1. bis 19. Dezember 2021 in Spanien ausgetragen.
12.12.2021 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball WM 2021 Frauen: Deutschland DHB. Dialog mit meinem Enkel.
Tja Großvater, warum lese ich etwas in der Zeitung über unsere Frauen, aber wenn ich den Fernseher anmache, läuft 12 Monate nur der Fußball und 2 Monate Wintersport bei den öffentlich-rechtlichen Sendern?
Lieber Enkel, diese Frage in wenigen Sätzen zu beantworten, ist sehr schwierig. Fußball wollen die Sportfans sehen, hören und lesen. Die öffentlichen TV-Sender ARD und ZDF sowie die dritten ARD-Programme, die von unseren Gebühren finanziert werden, passen sich dieser Nachfrage einfach nur an. Auch mit Ihren Werbeeinnahmen, die bei Fußball-Live-Übertragungen wesentlich höher sind als bei anderen olympischen Sportarten, wenn diese überhaupt vor oder nach Olympischen Spielen gezeigt werden. Es geht nicht um die Weltklasse-Leistungen der Sportarten und deutsche Erfolge, denn dann müsste der Fußball mit den Flaggschiffen Nationalmannschaften seit 2018 von den TV-Bildschirmen komplett verschwinden. Andere olympische Sportarten, wie Kanu oder auch der Wintersport, hätten diesbezüglich das „Sagen“. Im allgemeinen sprechen wir von einer „Fußball-Monokultur-TV-Landschaft“, die alle anderen Sportarten, egal wie erfolgreich, in den Hintergrund drückt sowie in der öffentlichen Wahrnehmung stark benachteiligt.
Das gleiche gilt für den Frauen-Handball. Einerseits gab es beim langjährigen DHB-Vizepräsidenten Leistungssport Bob Hanning, mit seiner vielen TV-Präsenz als schillernde Figur, den Frauen-Handball gar nicht im öffentlichen Bewusstsein sondern nur den Männer-Handball. Aber andererseits, um etwas positives zu sagen, wurden die bisherigen 5 Siege in 5 Spielen bei der Handball WM und werden die kommenden Matches des Teams von Bundestrainer Henk Groener wenigstens auf der Internet-Plattform „Sportdeutschland.tv“ präsentiert. Mal abgesehen von den ständigen technischen Problemen und Ausfällen, aber dort kannst Du alle Spiele der Weltmeisterschaft sehen. Nimm doch einfach Dein Handy und schau Dir mal etwas an. Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen gab es schon viele Jahre (Jahrzehnte ?) kein LIVE-Match unserer Frauen (Privat-Sender Sport1 als große Ausnahme). Bei den Männern werden sogar alle Testspiele vor großen Events übertragen. Auch dies ist im kleinen Bereich Handball eine gewisse Monokultur pro Männer-Handball. Die Frauen hätten es genauso verdient!
Danke, Großvater. Meine Freunde und ich haben ein Fußball-Moratorium für ein Jahr ab dem 1. Januar 2022 beschlossen. Kein Fußball im Fernsehen, Rundfunk oder in Apps sowie Zeitungen. Auch diese Katar-WM im Winter wird an uns vorbei gehen. Aber ich habe noch einen Vorschlag für den neu gewählten Bundestag, Großvater. Es soll ein Gesetz zu den Rundfunk- und Fernseh-Gebühren verabschiedet werden, wonach die öffentlich-rechtlichen Sender keinen einzigen EURO in die Fußball-Berichterstattung stecken dürfen. Der Fußball als riesiger Wirtschaftsfaktor bekommt soviel Kohle jährlich, da kann er sich im Fernsehen selbst finanzieren – auch ohne die Gebühren der Bürger.
Gute Gedanken, lieber Enkel, aber beides völlig unrealistisch. Wir machen jetzt auch den gleichen Fehler und sprechen bislang schon wieder viel über den Fußball. Du wolltest mich doch etwas zum Frauen-Handball fragen.
Ja sicher. Kann es sein, dass unsere Frauen jetzt erfolgreicher sein werden als unsere Männer, die ja nun erst nach schwächeren Jahren den personellen Umbruch in der Nationalmannschaft vollziehen?
Ach ja, lieber Enkel. Das kannst Du schon gut. Eine Frage mit vielen Unterfragen zu verknüpfen und ich soll dann präzise antworten. Ich versuche mal mein Glück. Und wie Du mich kennst, gibt es da für mich einen Grundsatz, erst mal den Blick-Zurück wagen. Denn in den letzten zehn Jahren (Jahrzehnten) waren nicht immer die Männer bei den großen Events Welt- und Europameisterschaften sowie Olympische Spiele erfolgreicher als die Frauen.
Frauen Männer
2014: EURO Platz 10 keine Teilnahme
2016: EURO Platz 6 EURO Sieger
2018: EURO Platz 10 EURO Platz 9
2020: EURO Platz 7 EURO Platz 5
Olympia: keine Teilnahme Platz 6
2021: WM Platz 8 oder besser WM Platz 12
Blickt man noch in die 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück, da waren unsere Frauen 1993 Weltmeister unter Bundestrainer Lothar Doering (Olympiasieger 1980 in Moskau und 1974 Vize-Weltmeister als Spieler mit der DDR) sowie 1994 Vize-Europameister. Die deutschen Männer belegten 1993 den 6. WM-Platz und 1994 bei der ersten Europameisterschaft den 9. Platz. Es ist durchaus nicht in Stein gemeißelt, dass die deutschen Frauen qualitativ und ergebnistechnisch schlechter als die Männer abschneiden. Einen Blick in die 1970er und 1980er Jahre können wir später mal machen …
Nun etwas konkreter zu Deiner Frage, lieber Enkel. In diesem WM-Jahr 2021 werden unsere Frauen definitiv erfolgreicher als die DHB-Männer sein. Denn sie haben bereits das Viertelfinale, also mindestens den 8. Platz, erreicht. Aber es ist aus meiner Sicht noch viel mehr drin! Der Bundestrainer verwies in mehreren Pressekonferenzen auf die Weiterentwicklung der Mannschaft sowie individuell der Führungsspieler, die oftmals in ausländischen Vereinen und dann auch noch in der Champions League tätig sind.
Und jetzt das große WENN, lieber Enkel. Unsere Frauen bestätigen die qualitative Performance-Weiterentwicklung nicht nur in Spielen gegen schwächere Mannschaften der Vorrunde oder Hauptrunde in Spanien, sondern auch gegen die Top-Teams dieser Weltmeisterschaft, wie zum Beispiel heute Abend gegen Dänemark oder dann im Viertelfinale gegen Spanien oder Brasilien. Erst wenn diese Topspiele gegen Top-Mannschaften gewonnen werden, ist in der Praxis, also auf der Platte, die Weiterentwicklung auch bestätigt.
Es kann auch noch weiter gehen bei dieser Weltmeisterschaft für uns! Im Halbfinale würden dann die absoluten WM-Top-Favoriten Olympiasieger Frankreich und Europameister Norwegen sowie die Mit-Favoriten Russland, Schweden oder Titelverteidiger Niederlande auf die deutschen Frauen warten. Ich wiederhole mich da gern, lieber Enkel. Mit Hilfe dieses guten Turnier-Spielplans und bei Nachweis der Weiterentwicklung der Frauen-Nationalmannschaft wäre eine Halbfinal- oder sogar Endspiel-Teilnahme möglich und realistisch. Die Topspiele müssen beim vorhandenen Selbstbewusstsein und der Team-Qualität in diesem Jahr „einfach“ mal gewonnen werden. Auch, um es den Männern zu zeigen. Wir könnten die Gunst der Stunde nutzen …
Also, lieber Großvater, ich habe verstanden und werde mal im Internet die nächsten beiden Spiele unserer Frauen anschauen. Ich hoffe, Du hast Recht und ich kann ein drittes und viertes Match auch noch verfolgen. Wenn es nicht dann sogar im TV kommt … ?! Grüße und bis bald, Großvater.
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