Handball WM 2021 Frauen – Kommentar – IHF Handball Weltmeisterschaft:
Handball WM 2021 Frauen Spanien: Team-Weiterentwicklung oder Stagnation der deutschen Frauen-Nationalmannschaft unter Bundestrainer Henk Groener (seit Januar 2018 im Amt, Vertrag bis April 2022) – dies war die Gretchen-Frage nach dem EHF EURO Championat 2020 in Dänemark.
Diese Frage stellt sich nun vor Beginn der Handball Weltmeisterschaft in Spanien erneut. Zudem geht es darum, ob der Niederländer Henk Groener auch künftig der richtige Mann am Steuer der DHB-Frauen-Auswahl Richtung Olympische Spiele 2024 in Paris und der Heim-Weltmeisterschaft (mit den Niederlanden) 2025 ist.
Quo vadis Deutschland bei der Handball Weltmeisterschaft in Spanien ?
Handball WM 2021 Spanien: IHF Frauen Weltmeisterschaft
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Handball WM 2021 Spanien: Henk Groener mit Deutschland Kader
Die 25. IHF Women’s World Championship, die erste Handball Frauen Weltmeisterschaft mit 32 Teams, wird vom 1. bis 19. Dezember 2021 in Spanien ausgetragen.
01.12.2021 – SPORT4FINAL / Frank Zepp:
Handball WM 2021 Frauen: Blick-Zurück
DHB-Präsident Andreas Michelmann sagte nach der Handball EM in Dänemark 2020: „Wir haben nicht ansatzweise die strukturelle Stabilität, wie sie Norwegen oder die Niederlande haben. Wir als DHB müssen die Strukturen so ändern, dass wir langfristig erfolgreich sind. Unser Ziel ist die Heim-WM 2025. Bis dorthin haben wir einige Baustellen.“
DHB-Präsident Andreas Michelmann äußerte auf dem 33. Ordentlichen DHB-Bundestag Anfang Oktober 2021: „Den Frauen fehlt eine stabile Struktur, den Männer die Breite an der Spitze. Es fehlen die absoluten Top-Spieler und 2021 fehlte vor Olympia die Vorbereitungszeit. Insgesamt haben wir bei Männern und Frauen die Ziele nicht erreicht. Sportlich gesehen wollen wir bei allen vier künftigen Großturnieren in Deutschland das Halbfinale erreichen. Wir wollen bei allen Mannschaften eine Weiterentwicklung sehen.“
Quintessenz der SPORT4FINAL-Redaktion nach der EHF EURO 2020: „Die besten sechs Mannschaften dieses Turniers sind aus Sicht der Team-Performance der DHB-Auswahl enteilt. „Gefühlt“ und im realistischen Leistungsbild bei der Handball WM in Japan war Deutschland vor einem Jahr an der Weltspitze näher dran als in Dänemark bei der EHF EURO. Mitreißende Qualitäts-Matches anno 2019 bot die deutsche Mannschaft bei der Europameisterschaft nicht, Ausnahme Ungarn. Die Team-Performance 2020 wurde im negativen Sinne von den schwächeren Leistungen der Führungs-/Stammspielerinnen getragen.“
Letzte sportliche Ergebnisse der Frauen-Nationalmannschaft:
Handball WM 2007 Frankreich: Bronze
Olympische Spiele 2008 Peking: Platz 11
Handball WM 2013 Serbien: Platz 7
Handball WM 2015 Dänemark: Platz 13
Handball EM 2016 Schweden: Platz 6
Handball WM 2017 Deutschland: Platz 13
Handball EM 2018 Frankreich: Platz 10
Handball WM 2019 Japan: Platz 8
Handball EM 2020 Dänemark: Platz 7
Weiterentwicklung ohne Platzierungsziel
Da muss man nicht ständig um den heißen Brei herum reden. Bundestrainer Henk Groener stellte selber fest, dass die aktuelle deutsche Mannschaft in der Breite besser als in den Vorjahren aufgestellt ist. „Wir sind in der Breite besser aufgestellt, und diese mannschaftliche Geschlossenheit soll der Schlüssel zum Erfolg werden.“ (DHB-PK am 23.11.2021).
DHB-Vorstand Axel Kromer wurde am gleichen Tag ungewollt deutlicher: „Wir gewannen bei früheren Turnieren die entscheidenden Spiele nicht. Jetzt wollen wir bis ins letzte Turnier-Drittel die zuvor gezeigten guten Leistungen durchziehen und nervenstark und kaltschnäuzig wie gegen Russland agieren. Ich möchte keine Platzierung nennen. Wir möchten mit konstant guten Leistungen vom Turnierstart an durch das ganze Turnier kommen. Die WM werden wir im Nachgang komplex beurteilen (Spielidee, Qualität, Statistik, subjektive Beurteilungen, wer spielte sich in den Vordergrund) und nicht immer ist die Platzierung entscheidend.“
Klar ist doch wohl umissverständlich, dass die spielkulturelle Weiterentwicklung einer Mannschaft und der sportliche Erfolg immer im Zusammenhang mit den erzielten Ergebnissen stehen. Dies ist sicherlich auch den deutschen Frauen und dem Bundestrainer bewusst. Die Benchmark muss aber klar definiert sein: Diese kann nur die absolute Weltspitze und der Kampf um Medaillen bei den Groß-Events Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen sein.
Insofern bedeutet „letztes Turnier-Drittel“ bei Axel Kromer übersetzt das Erreichen des WM-Viertelfinals als Zielstellung. Damit wäre der 8. Platz von Japan zumindest bestätigt und entwicklungstechnisch nach der EURO-Stagnation 2020 wieder ein kleinster Schritt nach vorn gemacht. Nicht mehr und auch nicht weniger! Das Aussprechen klarer Ziele in Zusammenhang mit der Team-Weiterentwicklung schafft zusätzliches Vertrauen bei der Mannschaft und den Fans.
Günstiger Spielplan – Deutschland mit Chance auf Halbfinale
Deutschlands Frauen-Nationalmannschaft besitzt, wenn sie sich in einen „Entwicklungs- und Erfolgs-Flow“ spielen kann, durchaus Chancen auf das Halbfinale und eine Medaille. Denn der Spielplan bzw. der Turnierbaum ist so günstig wie selten (2019 in Japan viel schwieriger gewesen !). Wenn für den DHB das Viertelfinale das angestrebte Ziel sein sollte, so ist dies bei diesem Spielplan eindeutig realistisch. Die Möglichkeit auf das Erreichen des Halbfinals eingeschlossen.
Denn die Top-Favoriten Frankreich und Norwegen sowie härtesten Mit-Favoriten Niederlande und Russland befinden sich in der oberen Halbfinal-Hälfte des Turnierbaums. Das Team von Bundestrainer Henk Groener würde also erst im Semifinale auf die wahrscheinlichen Titel-Favoriten treffen können. Zur Erinnerung: WM-Bronze gab es letztmalig 2007 in Paris … Quo vadis Deutschland und Vertragsverlängerung Henk Groener?
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